Agentur für partizipative Integration
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Online-Vortrag

Michael Gerland und Jens Genehr:

Titel: Psychologie der Radikalisierung aus systemischer Perspektive

  • Donnerstag, 20. August 2020, 10.00 Uhr

Inhalt: vor allem um drei Fragestellungen: 

  • Wie gestaltet sich der Einfluss der Umwelt auf die Radikalisierung von Personen? Anhand des systemisch-ökologischen Modells von Uri Bronfenbrenner wird die mögliche Entwicklung von einem Konflikt zu einem radikalisierten Klima beschrieben, in dem sich die beteiligten in ihren Lebensräumen zueinander Verhalten und sich diesem Klima als Symptomträger*innen zur Verfügung stellen.
  • Wie verhalten sich die radikalisierten Individuen zu diesem Klima? Anhand der "Theorie der Kognitiven Dissonanz" wird die intrapsychische Konflikt als Symptom der Radikalität beschrieben.
  • Welche Interventionsmöglichkeiten ergeben sich daraus? Gefragt wird nach dem Verlauf von Radikalisierungen (Chronos) sowie dem "richtigen" Zeitpunkt (Kairos) von Interventionen.

Anmeldungen sowie weitere Informationen unter info@i-unito.de

 

 

 

Online-Vortrag

Dr. Nils Schuhmacher und André Taubert

Titel: Evaluation als Verkaufsargument oder als Mittel der Praxisentwicklung? 

         Zur Evaluation von Präventionsprogrammen am Beispiel der Fach- und Beratungsstelle Legato in Hamburg

• Dienstag, 25. August 2020, 15.00 - 16:45 Uhr  
 

Inhalt: Evaluation sollte selbstverständliches Mittel der Praxisentwicklung sein. Für Angebote der "tertiären" Prävention, wird - wie für Angebote der Prävention im Allgemeinen - auch zunehmend der Ruf nach Wirkungsevaluationen laut. Die Forderung steht im Zusammenhang mit einer bestimmten Idee von Erfolg, aber auch mit einer bestimmten Idee darüber, was eine sinnvolle Verwendung von Steuergeldern ist. 

Dabei stehen zwei Grundfragen im Vordergrund: 
  
1. “Wirken die Maßnahmen überhaupt?” 
Nicht nur aus systemtheoretischer Perspektive "wirkt" zunächst einmal jede Art der Intervention in soziale Systeme. Andererseits ist jede Prävention eine Intervention in soziale Systeme. In der Konsequenz müssten die Fragen nach dem "wie und wohin wird gewirkt?" eher gestellt werden, als die die Fragen nach dem "ob". 
  
2. “Wie sehr wirken Maßnahmen?” 
Individuen als Zielgruppe von Prävention (wie auch von sozialer Arbeit im Allgemeinen) sind permanent von unterschiedlichster Seite beeinflusst. Findet ein politischer Paradigmenwechsel bei jemandem statt, kann dieser / diese oft nicht einmal selbst abschließend bestimmen, was oder wer dafür verantwortlich war - unabhängig davon, dass alles im Zusammenwirken von Lebenssituation, erlebter sozialer Interaktion, Medienkonsum u.v.m. passiert. Wie also einen halbwegs unabhängigen Wirkfaktorgrad von Prävention messen? 
  
Radikalisierungsprävention (wie auch die soziale Arbeit im Allgemeinen) gewinnt durch den Einfluss von zunehmender Privatisierung und entlang zunehmender Konkurrenz meist nur "scheinbar" an Qualität. Evaluation unter dem Einfluss von Profitstreben und Konkurrenzdenken läuft Gefahr, zum Verkaufsargument degradiert zu werden. Projekt- und Praxisentwicklung steht als zentrales Ziel von Evaluation dagegen dann schnell im Hintergrund. In Ländern, wo Präventionsarbeit schon oder schon immer in "privater" Hand ist, bekommt man gerne viele bunte Bilder präsentiert. Evaluation von Programmen wird dann hier und da zum Teil einer Verkaufsveranstaltung und politische Entscheidungsträger laufen am Ende Gefahr, sich mit des Kaisers neuen Kleidern zu schmücken. Fragt man die Akteurinnen und Akteure vor Ort, blicken diese allerdings fast von überall her mit Neid auf die gut funktionierende, zivilgesellschaftlich und gemeinnützig organisierte und am Ende fachlich hochwertige Arbeit in Deutschland und schreibt dies auch einem hiesigen fehlerfreundlichen Umgang mit Evaluation und Wirksamkeitsmessungen zu. 
  
In dem Dialogvortrag diskutieren die beiden Referenten André Taubert (Legato) und Dr. Nils Schuhmacher (Universität Hamburg) die Erfahrungen "ehrlicher" Evaluation, die Chancen der Praxisentwicklung durch Evaluation und die Grenzen so genannter Wirkungsevaluationen.

Anmeldungen sowie weitere Informationen unter info@i-unito.de

 

 

Online-Vortrag

Michael Kiefer:

Titel: Das Konzept der "Wachsamen Sorge" in schulischen Kontexten

  • Freitag, 28. August 2020, 10.00 Uhr

Inhalt: Neben den Methoden aus der systemischen Beratung erweisen sich Handlungskonzepte des Tel Aviver Psychologen Haim Omer als hilfreich in der Praxis der Radikalisierungsprävention. Im Umgang mit „schwierigen“ Kindern und Jugendlichen wurde in den vergangenen Jahren insbesondere das Konzept der „neuen Autorität“ erprobt. Ausgangspunkt ist die Erkenntnis, „dass die Idee der Macht durch Autorität“ unausweichlich zu „verschiedenen Arten von Katastrophen“ führen kann (Hawellek 2016: 9f). An die Stelle der alten Autorität, die wesentlich durch Machtausübung gekennzeichnet ist, „tritt eine neue Autorität durch Beziehungsarbeit, die Erwachsene wie Kinder in ihren Stärken anspricht und verbindet“ (Hawellek 2016: 10). Wesentlich in der pädagogischen Beziehungsarbeit ist „Achtung, Beachtung, Achtsamkeit“ und „Würde“ (Hawellek 2016: 10). Der pädagogische Alltag soll gekennzeichnet sein von einer „mutig gelebten Beziehungsethik“ (Hawellek 2016: 10). Deutlich sichtbar wird diese Beziehungsethik im Konzept der „Wachsamen Sorge“, das zunehmend in schulischen Kontexten Verwendung findet (Omer 2016). „Wachsame Sorge“ ist ein flexibles Konzept, das drei verschiedene Grade von Fürsorge definiert (Omer 2016: 14):

  1. „Der schwächste Grad ist von der offenen Aufmerksamkeit gekennzeichnet.“ Dies bedeutet pädagogische Fachkräfte, Eltern oder weitere Beteiligte begegnen dem Kind oder dem Jugendlichen mit Aufmerksamkeit und einer gewissen Vorsicht. Eine gezielte Beobachtung oder Befragung findet nicht statt.
  2. „Eine Begleitung von mittlerer Intensität setzt eine fokussierte Aufmerksamkeit ein.“ Die pädagogischen Fachkräfte oder Eltern befragen das Kind oder den Jugendlichen z. B. gezielt und fordern Informationen zu etwas Vorgefallenem ein.
  3. Beim höchsten Grad der Fürsorge ergreifen pädagogische Fachkräfte oder Eltern „einseitige (Schutz-) Maßnahmen“. Dies bedeutet, dass Eltern und Fachkräfte tatsächlich von einem vorhandenen Problem ausgehen müssen. Sie greifen ein, um das Kind oder den Jugendlichen zu schützen (Omer 2016: 14).

 

Der Vortrag von Michael Kiefer stellt das Konzept der „Wachsamen Sorge“ vor und zeigt an Fallbeispielen, wie eine erfolgreiche Umsetzung aussehen kann. 

Hawelleck, Christian (2016): Vorwort zur deutschen Ausgabe, in: Omer, Haim; von Schlippe, Arist: Stärke statt Macht. Neue Autorität in Familie, Schule und Gemeinde, Vandenhoek & Ruprecht, Göttingen. Omer, Haim (2016): Wachsame Sorge. Wie Eltern ihren Kindern ein guter Anker sind, Vandenhoek & Ruprecht, Göttingen.

Anmeldungen sowie weitere Informationen unter info@i-unito.de 

 

 

 

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